Der letzte jüdische Schüler 1938
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Sein Vater war der letzte jüdische Schüler, der in der Zeit des Nationalsozialismus noch auf dem Comenius-Gymnasium aufgenommen wurde: Hansheinz Markus kam zu Ostern 1937 auf unsere Schule. Zwei Jahre vorher hatten die Nazis die offene Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung in den “Nürnberger Gesetzen” bereits offiziell vorgeschrieben. Dennoch nahm der damalige Rektor des Comenius, Dr. Mosler, diesen jüdischen Schüler noch auf. Nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 musste Hansheinz Markus dann aber doch das Comenius-Gymnasium verlassen. “Als Jude ausgeschieden” wurde auf seiner Karteikarte vermerkt. Glücklicherweise konnte die Familie noch nach England fliehen.
Jetzt besuchte Richard Markus, der Sohn von Hansheinz Markus, die ehemalige Schule seines Vaters. Die Schüler der “Stolpersteine-AG” zeigten ihm die Zeugnislisten und die Anmeldekarte für seinen Vater aus dem Schularchiv. Trotz der bereits laufenden Verfolgung jüdischer Menschen erhielt er noch gute Verhaltensnoten. Richard Markus hatte seinerseits etliche Dokumente und Fotos unseres ehemaligen Schülers mitgebracht. Abschließend zeigte die AG ihm noch die Gedenktafel, die im vergangenen Sommer für die verfolgten jüdischen Schüler unserer Schule in der neuen Eingangshalle angebracht wurde. Auf dieser ist natürlich auch Hansheinz Markus vermerkt.