Das Ergebnis der Juniorwahl am Comenius: Drei Parteien müssen zusammen regieren
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Ganz Deutschland hat gewählt. Am Comenius-Gymnasium gilt dies auch für die minderjährigen Schüler*innen, denn unsere Schule hat an der Juniorwahl teilgenommen. Insgesamt beteiligten sich 372 Schüler*innen an dem Projekt, vornehmlich aus den Klassen 8 bis 10 sowie aus der Oberstufe. Im Politik- und Sowi-Unterricht waren die Wahlen intensiv vorbereitet worden: Durchgenommen wurden das Wahlsystem und die Positionen der einzelnen Parteien zu den unterschiedlichsten politischen Themen. Dann ging es an die Wahlurne in einem eigens eingerichteten Wahlbüro.
Auch das Comenius würde von einem CDU-Kanzler regiert werden – und Thomas Jarzombek hätte den Wahlkreis 105 (Düsseldorf-Nord) gewonnen. Allerdings erhielt die Partei an unserer Schule nur knapp ein Viertel der Zweitstimmen (24,5%) und wäre auf gleich zwei Koalitionspartner angewiesen. In Frage kämen vier Parteien, die dicht beieinander und mit einigem Abstand zur CDU ins Ziel kamen: Als Zweitplatzierte die Linke (die mit 16.7% am Comenius deutlich besser abschnitt als im ganzen Land), gefolgt von den Grünen (15.1%), der FDP (mit ebenfalls deutlich besseren 14.5%) und der hier nur Fünftplatzierten bisherigen Kanzlerpartei SPD (12,9%). Relativ abgeschlagen würde noch die AfD mit 7,3% in ein Comenius-Parlament einziehen, also mit deutlich weniger Stimmen als in ganz Deutschland. Das BSW erhielt an unserer Schule nur 2,7% und wäre nicht im Parlament vertreten.
Interessant ist auch der Blick auf die Details, denn die Ergebnisse weichen im Einzelnen durchaus voneinander ab: So hatte z.B. Zanda Martens von der SPD anstelle des CDU-Mannes Jarzombek bei den Erststimmen in der Sekundarstufe II die Nase vorn. Auch war der Stimmanteil der Linken bei den Oberstufenschüler*innen deutlich größer als in der Sekundarstufe I. Man kann am Wahlergebnis zudem deutlich ablesen, dass relativ viele Schüler*innen taktisch gewählt und bei der Erst- und der Zweistimme jeweils einer anderen Partei ihre Stimme gegeben haben. So erhielt die SPD als Partei nicht einmal halb so viele Zweitstimmen, wie ihre Kandidatin im Wahlkreis an Erststimmen einsammelte. Offenkundig sind die Mechanismen unseres Wahlsystems von sehr vielen Schüler*innen verstanden worden.