Ehemalige „Stolpersteine-AG“ mit Preis ausgezeichnet

Die AG „Jüdische Schüler des Comenius-Gymnasiums 1908-45“, die in den letzten drei Schuljahren existierte, ist jetzt vom Jüdischen Museum Dorsten mit dem Margot-Spielmann-Preis 2025 ausgezeichnet worden. Im Rahmen einer Feierstunde bekamen Emanuel, Fritz, Niklas und Ole, stellvertretend für die zehn Schüler*innen der ehemaligen AG, die entsprechende Urkunde überreicht. Sie erhielten den Preis für das Projekt „Die unglaubliche Lebensgeschichte von Rosa Willinger“. Dieses hatte die Geschichte der Oberkasseler Familie Willinger erforscht, deren Söhne ab 1912 zur ersten Schülergeneration des Comenius gehörten und die später von den Nationalsozialisten ermordet worden waren.
Laudator Thomas Ridder lobte das große persönliche Engagement der Gruppe. Sie hätten mit ihrer wichtigen Arbeit einen „Sechser im Lotto“ gelandet, indem sie Rosa Willingers Enkel in Kanada ausfindig machten und ihm als Holocaust-Überlebenden große Teile seiner eigenen Familiengeschichte zurückgeben konnten. Im Namen der Jury hob Ridder insbesondere die Vielfältigkeit und die enorme Tiefenwirkung des Projekts hervor: Mit der Stolpersteinverlegung, der Platzbenennung, der Gedenksteinverlegung in Sobibor und dem Buch habe die AG in vergleichsweise kurzer Zeit sehr viel bewegt. Die vier Schüler schilderten, wie sie zu ihren Forschungsergebnisse gekommen waren und wie wichtig ihnen das Anliegen war. Sogar so wichtig, dass drei von ihnen zur Preisverleihung kamen, obwohl sie unsere Schule letzten Sommer bereits mit dem Abitur in der Hand verlassen haben. „Wir hoffen sehr, dass ein Projektkurs unsere Arbeit fortsetzen kann“, war ihr großer Wunsch.
Der Preis ist nach Margot Spielmann benannt, einer deutsch-jüdischen Jugendlichen aus Gelsenkirchen, die 1942 mit nur 16 Jahren ein Opfer des Holocausts wurde. Mit dem Preis werden Schüler*innen aller Schulformen aus Westfalen und dem Rheinland ausgezeichnet, die einen besonderen Beitrag zur deutsch-jüdischen Geschichte geleistet haben.
